Harzreisen – Zeitreisen
„Nur wo du zu Fuß warst, bist du auch wirklich gewesen“, wusste schon Johann Wolfgang von Goethe. Und so erlaufen wir uns Jahr für Jahr mit den 7. Klassen unserer Schule nicht nur den schönen Harz, sondern damit auch die Zeit des Mittelalters. Zwar sind auch in Friedland spätmittelalterliche Spuren zu finden, doch beschränkt sich das doch auf die Backsteingotik der Marienkirche, Romanik oder frühe Gotik sind jedoch östlich der Elbe kaum zu finden, da hier slawisches Gebiet war.
Dagegen können wir in den Städten und Burgen des Harzes Mittelalter noch ganz hautnah erleben: auf der Burg Falkenstein erhalten wir einen historischen Einblick in die Verteidigungstechniken und Lebensbedingungen einer mittelalterlichen Burgsiedlung. Gernrode und Quedlinburg mit seinen romanischen Stiftskirchen geben Einblick in die Bedeutung der Kirchen in der damaligen Zeit. Wunderschöne Kreuzgänge, die sogar als Filmkulisse für „Die Päpstin“ dienten, bieten uns genügend Motive für architektonische Zeichnungen, in den stillen Krypten wird die mystische Stimmung greifbar, wenn man auf Gräbern mittelalterlicher Herrscher steht. Und in Magdeburg erleben wir den Gegensatz von feingliedrigem gotischem Maßwerk zu dem bunten Innenhof von Hundertwassers „Grüner Zitadelle“.
Viel zu Fuß sind wir außerdem in den Fachwerkstädten mit den verwinkelten, kleinen Sträßchen und Gassen, aber auch in den schönen Harzer Bergen beim morgendlichen Waldlauf.
So können unsere SchülerInnen das bisweilen trockene Lehrbuchwissen durch eigenes Erleben vertiefen und aus vielen verschiedenen Perspektiven betrachten. Sehen lernen und damit auch das heimatliche Umfeld neu und bewusst wahrnehmen, kann nur gelingen, wenn mit Neuem und Fremdem abgeglichen werden kann.
Dass dazu auch Spaß und Vergnügen, abendlicher Unfug, Chaos in den Zimmern nach Chips- und Kissenschlachten, Ängsten auf der Sommerrodelbahn oder leckeres Eis gehören, machen die Fahrt auch für die Klassengemeinschaften zu einem unvergesslichen Erlebnis.